Römer multikulturell - Ein Integrationskurs auf den Spuren des römischen Regensburgs
Ein Stimmengewirr aus Arabisch, Deutsch und Ukrainisch ist am 29.09. in Mariaort zu hören. Der Jugendintegrationskurs des DEB Regensburg besteigt gerade ein Ruderboot aus der Römerzeit, ein originaler Nachbau der hiesigen Uni. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 24 Jahren lernen im Kurs nicht nur die deutsche Sprache, sondern setzen sich auch mit Kultur und Geschichte ihrer neuen Heimat auseinander. „Deshalb habe wir diese Exkursion gemacht, die sogar vom Bundesprogramm Demokratie leben! gefördert wurde“ erklärt Kursleiterin Bettina Moser. „Das römische Regensburg war multikulturell, man denke nur an die syrischen Bogenschützen, die hier vor 1800 Jahren stationiert waren. Migration und das Zusammenleben verschiedener Kulturen ist also nichts Neues.“. Mit den germanischen Nachbarn blieb es jedoch nicht immer friedlich, erfahren die Kursteilnehmenden an Bord von einer Mitarbeiterin der Uni Regensburg. Daher war die sogenannte „Bugelite“ im Boot zuständig, angreifende Germanen abzuwehren. Walid Abdulhamid, Batyr Buniatov und Berzan Dawud besetzten diesen gefährlichen Posten vorbildlich. Tamara Dibrova und Anastasiia Koziuberda, beide Musikerinnen, fungierten als „Schlagfrauen“, die auf vorderster Position im Schiff den Ruderern den Rhythmus vorgaben. „Steuerbord“ und „backbord“ waren ebenfalls neue Vokabeln für die jungen Leute vom DEB, die erst seit Juni Deutsch lernen. „Es hat Spaß gemacht und die Verständigung war kein Problem“ meint Olha Medynets nach der Exkursion. Wie mochte es wohl vor rund 2000 Jahren an Bord geklungen haben? Kam die Besatzung auch aus verschiedenen Teilen des Römischen Imperiums? Die Sprache des Lachens, das vom Jugendintegrationskurs zu hören war, ist jedenfalls international.